Unter dem Begriff Demenz versteht man den kontinuierlichen Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit, vor allem von Gedächtnisleistung und Denkvermögen. Die Medizin kennt mehrere Formen der Demenz, denen verschiedene krankhafte Prozesse zugrunde liegen können. Vergesslichkeit allein bedeutet noch nicht, dass eine Demenz vorliegt. Zwischen acht und 13 Prozent aller Menschen über 65 Jahren leiden an einer Demenz. Bei den über 90-Jährigen sind es sogar 40 Prozent. Prinzipiell können viele Veränderungen im Gehirn das Bild einer Demenz hervorrufen. Als häufigste Ursache wird heute die Alzheimer-Krankheit angesehen. Bei der Alzheimer-Krankheit wird die Funktion der Nervenzellen durch krankhafte Eiweiße (Beta-Amyloid, Tau-Protein) gehemmt. Dies führt in den Hirnregionen, die für die Merkfähigkeit verantwortlich sind, zu einem Mangel an dem aktivierenden Botenstoff Acetylcholin. Auch Durchblutungsstörungen führen zu Veränderungen der Hirnsubstanz und -funktion. Bei dieser vaskulären, also gefäßbedingten Demenz verschlechtern sich einzelne Gehirnleistungen oft schlagartig. Zuerst gilt es, eine Demenz von leichten Formen einer Vergesslichkeit abzugrenzen. Hierzu werden neuropsychologische Tests eingesetzt, beispielsweise der Mini-Mental-Status-Test (MMST). Anhand dieser Tests beurteile ich als Neurologe den Schweregrad von Vergesslichkeit und anderen Hirnfunktionsstörungen. Bei der Therapie der Demenz ist das Ziel, dass Patienten in ihrem Alltag möglichst lange selbstständig bleiben können.